23F15003 Von der alten zur neuen gesellschaftlichen Wahrnehmung der "Singlefrau"

Fast jede zweite Ehe geht in die Brüche, die Zahl der Alleinerziehenden steigt stetig an, der Anteil der Einpersonenhaushalte liegt in Deutschland mittlerweile bei 42 Prozent - immer mehr Menschen leben dauerhaft allein. Trotz dieser gesellschaftlichen Realität wird gerade die Frau ohne Partner von manchen noch immer als "bemitleidenswerter Sonderfall" betrachtet. Dabei haben sich der Alltag und das Selbstbewusstsein der Solistinnen längst berechtigterweise gewandelt. Einst als "Alte Jungfern" oder "Egoistinnen" geschmäht, waren alleinlebende Frauen seit jeher wichtige Pionierinnen der Moderne. Von der gebildeten "Junggesellin" im 19. Jh. über das "Bürofräulein" der Weimarer Republik und die ausgegrenzte "Ledige" der 1950er Jahre bis zur "Singlefrau" von heute: So wie die gesellschaftlichen Bedingungen sich nach und nach änderten, so verschob sich auch die Stellung der Solistin im Gesamtgefüge. Eine Neubewertung ihres Lebensmodells ist nicht nur überfällig, sondern bereits im Gang: Langsam, aber sicher wird sie als wichtige Akteurin der Gegenwart (an)erkannt.
So hat Katja Kullmann auch ihr Buch betitelt, in dem sie sich mit der gewandelten Wahrnehmung von alleinlebenden Frauen sehr inspirierend auseinandersetzt. Sie wird in diesem moderierten Vortrag auch kurze Passagen aus ihrem Buch vorlesen.

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